Blattkritik Salon #2
Start-up oder Verlagsnische?

Sind die Independent-Magazine die Medienbranche von morgen? „In zehn Jahren, wenn es keine Verlage mehr gibt, sind wir schon da.” Dieses Zitat findet sich in einem Text von Cordt Schnibben über die Zukunft des Journalismus, vor einiger Zeit im Spiegel erschienen.

Sind die Independent-Magazine die Medienbranche von morgen? „In zehn Jahren, wenn es keine Verlage mehr gibt, sind wir schon da.” Dieses Zitat findet sich in einem Text von Cordt Schnibben über die Zukunft des Journalismus, vor einiger Zeit im Spiegel erschienen.

In zehn Jahren, wenn es keine Verlage gibt, sind wir schon da. Das sagen sich wohl auch die deutschen oder nicht-deutschen Independent-Magazine, die sich ja eben dadurch definieren, ohne Verlage auszukommen. Aber ist die Indie-Szene, die auf der Indiecon oder in unserem Blattkritik Salon ihre Bühnen hat, damit schon das Bauvolk der kommenden Welt? Die Medienbranche von morgen?

Momentan gleicht sie eher einer Arche Noah, auf der keiner fragt, wohin die Reise geht. Oder den Bremer Stadtmusikanten und ihrem Spruch: „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall.” Erst mal zählt nur, dass man sich aufgemacht hat aus dem Jammertal.

„Ob bei den Independent-Medien, wie sie gerade allüberall gedeihen, der Spiegel von morgen dabei ist, weiß ich nicht, weiß keiner, muss auch nicht gewusst werden. Was auf der Arche Noah zählte, war der Mut, das Zutrauen, die Vielfalt. Die Vielfalt der Köpfe, der Konzepte – aber auch die Vielfalt der Geschäftsmodelle, wie man Medien heute überhaupt an den Start bringt. In zehn Jahren wissen wir mehr”, leitete Michael Hopp den Blattkritik Salon im März 2015 ein, der zwei ganz unterschiedliche Projekte vorstellte:

das Doppelpack Berlin Valley News und The Hundert, die sich mit Digitalisierung und der Berliner Start-up-Szene beschäftigen, und die zweite Ausgabe des hochwertigen, kosmopolitischen Männermagazins Noah. Zwei Projekte, die nicht nur thematisch verschieden sind, sondern auch in der Art, wie sie verlegt werden. Das eine eng verknüpft mit der Berliner Start-up-Szene, das andere die Gründung eines erfahrenen Verlagsmanagers mit internationalem Anspruch.

Kern des zweiten Blattkritik Salons war die Blattkritik durch Michael Hopp. Er ging die drei Printtitel vor den geladenen Gästen durch, kritisierte am konkreten Beispiel und machte Verbesserungsvorschläge – zunächst ungeachtet der Bedingungen, unter denen die Redaktionen arbeiten. Die unterschiedlichen Kulturen der zwei Projekte wurden erst in der anschließenden Diskussion deutlich.

Mit Berlin Valley News und The Hundert hat Jan Thomas dem, wie er sagte, „inhaltlichen Einheitsbrei der etablierten Verlage” den Kampf angesagt. Der als Szene-Blogger gestartete Wahl-Berliner stellte im Blattkritik Salon nicht nur die beiden Titel rund um Investoren, Gründer, Medien- und Verbandsvertreter vor. Er verriet auch, wie man als Verleger den umgekehrten Weg schafft: als Inter- net-basiertes Start-up an den Zeitungskiosk.

Hat auch Noah-Gründer Bernd Runge das Zeug zum Indie? Seine Karriere hat er ja eher im „old publisher model” gemacht – als Chefredakteur der französischen Gala, Chef des Jahreszeiten-Verlages in der Ganske-Verlagsgruppe und Deutschland-Chef von Condé Nast.

2007 startete Runge mit der deutschen Ausgabe von Vanity Fair als Wochenzeitschrift „das letzte große Printabenteuer”. Nach einer Auszeit von den Medien, die er beim Auktionshaus Phillips de Pury in New York und London verbrachte, launchte er Anfang 2012 mit dem russischen Unternehmer Vladislav Doronin einen deutschen Ableger von Andy Warhol ?s Interview-Magazin und entwickelte 2013 mit Noah „das erste metroglobale Hochglanz-Magazin für Männer”. Im Zusammen- hang mit Noah ergaben sich ganz andere Fragen als beim zweiten Projekt dieses Blattkritik Salons, The Hundert und Berlin Valley News von Jan Thomas. Spannend!

Start-up oder Verlagsnische?

Mit Berlin Valley News und The Hundert hat Jan Thomas dem, wie er sagte, „inhaltlichen Einheitsbrei der etablierten Verlage” den Kampf angesagt

Start-up oder Verlagsnische?

Intime Atmosphäre, spannender Austausch – das zeichnet den Blattkritik Salon aus

Start-up oder Verlagsnische?

Mit Noah launchte Bernd Runge 2013 „das erste metroglobale Hochglanz-Magazin für Männer”

Start-up oder Verlagsnische?

Von Angesicht zu Angesicht: Michael Hopp und Bernd Runge

Start-up oder Verlagsnische?
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