7. Februar 2019
Die größten Content Hubs aller Zeiten

In diesem Jahr wird Robinson Crusoe 300 Jahre alt. Wir gratulieren und schenken ihm gleichzeitig Platz 1 auf unserer Hitlist der besten Content Hubs aller Zeiten. Die Gründe dafür – und wer es noch in die Top 5 geschafft hat

Text: Verena Fischer

1

Steinalt und brandaktuell: Die Abenteuer des Robinson Crusoe

Die Geschichte begeistert Menschen seit Jahrhunderten – und ist letztlich sogar mehr rumgekommen, als ihr Protagonist selbst. Von keinem anderen Roman gibt es so viele Übersetzungen, Variationen und Imitationen, und nur die Bibel und der Koran sind häufiger gedruckt worden.
Damit die Weltreise eines Contents gelingt, braucht dieser aber auch ein Zuhause – zum Erinnern, Erholen und um sich zu sammeln. Das leisten Content Hubs. Der von Robinson Crusoe befindet sich aktuell im schweizerischen Rapperswil: Hier gibt es die größte Sammlung aller Veröffentlichungen in mehr als 50 Sprachen, darunter Hörbücher, Hörspiele, Schallplatten, Theaterstücke, Kunst- und Bastelbücher, Kino- und Fernsehfilme, Spiele, Puzzles und Comics. Mit dabei sind Abenteuer, die nicht einmal der Autor William Defoe für seinen Helden geplant hat: Die Französin Thèrése Catherine Woillez verwandelte den Protagonisten in eine Frau, Disney brachte ihn auf die Leinwand, und Jules Verne schrieb einen zweiten Teil, um nur einige Beispiele zu nennen.

2

Die Bibel – Content-Hub der Rekorde

Sie ist in 2400 Sprachen erschienen und mit 3000 Jahren der älteste Text der Welt. Anfangs per Mund-zu-Mund-Propaganda überliefert, wurden erste Inhalte vor über 2500 Jahren niedergeschrieben. Richtig durchstarten konnte die Bibel aber erst mit Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks im Jahr 1440. Sechs Schriftsetzer und zwölf Drucker arbeiteten drei Jahre lang daran, die Heilige Schrift als allererstes Buch der Welt auf den Markt zu bringen – das sich aber nur wenige leisten konnten.

Erschwinglich wurde erst das von Martin Luther 1534 auf Hochdeutsch übersetzte Neue Testament, das mit einer Erstauflage von 3000 Exemplaren nach wenigen Monaten ausverkauft war. Heutzutage gehen rund 300 Millionen Bibeln jährlich in die Produktion. Gleichzeitig erreichen Inhalte über zahlreiche Verkündungs- und Content-Formate wie Predigten, Beichten, Newsletter, Gratis-Bibel-Apps, Filme, Funk und TV-Angebote ihr Ziel. Und mit den Terminen des Kirchenjahres existiert ein übersichtlicher Content-Sendeplan. Als Master Communicator ist Papst Franziskus längst nicht mehr nur im Vatikan, sondern auch auf Twitter, Youtube, Instagram und Facebook vertreten.

Über die heilige Jungfrau Maria twitterte er vom Weltjugendtag in Panama: „Ohne soziale Netzwerke war sie die erste Influencerin, die Influencerin Gottes“. Laut „Süddeutsche Zeitung“ hat er das Internet als „ein Geschenk Gottes“ bezeichnet. Erst letzte Woche veröffentlichte Franziskus mit „Klick To Pray“ eine eigene Gebets-App in sechs Sprachen.

3

Mickey Mouse gewinnt Krieg der Sterne

Mit ihr als Markenzeichen hat sich Walt Disney zu einem der größten Unterhaltungskonzerne der Welt entwickelt, mit einem Jahresumsatz von mittlerweile rund 47 Milliarden Euro. Seit 1923 begeistern die Zeichentrickfilme und Zeitungscomics von Mickey Mouse und heutzutage auch seine Merchandise-Artikel, Abenteuerparks, Animationsfilme sowie zahlreiche Social Media-Angebote Jung und Alt auf der ganzen Welt. Seit 2012 ist Disney sogar im All unterwegs: Mit dem Aufkauf von Lucasfilm kam das Content-Imperium „Star Wars“ an Bord. Pixar Animation Studios und Marvel Entertainment sind mittlerweile ebenfalls nach Entenhausen gezogen und gehören zum Konzern.

4

James Bond – Ikone der Popkultur

Der von Ian Fleming 1953 erfundene Geheimagent hat sich mit Auftakt der Kinoreihe 1962 schnell zum globalen Trendsetter entwickelt. Als reichweitenstarke Werbefigur ist er eine beliebte Adresse für Produktplatzierungen aller Art. So nutzen beispielsweise Smirnoff-Wodka, Heineken, Rolex, Aston Martin und bis 2012 auch Marlboro verstärkt die Popularität des Actionhelden, um ihre Produkte in den Filmen in Szene zu setzen und Zielgruppen zu erreichen.

Neben zahlreichen Merchandise-Artikeln wie Soundtrack-CDs werden sogar Bond-Reisen angeboten und es gibt eine Ausstellung sämtlicher Bondmobile im Londoner Filmmuseum. Relativ neu ist eine Rekonstruktion von Filmkulissen, die in den österreichischen Berg Gaislockhogel hineingebaut ist. Die Dreharbeiten für Film 25 haben übrigens Anfang 2019 begonnen.

5

Schlechte Laune als Erfolgsrezept: Grumpy Cat

Alles begann mit einem Foto, das vor sechs Jahren auf der Website Reddit gepostet wurde. Seitdem hat sich Grumpy Cat im Gepardentempo zum Internetliebling entwickelt. Es folgten eine eigene Homepage als Content Hub und Youtube-Videos, die innerhalb von zwei Jahren rund sieben Millionen Gefällt-mir-Angaben erhielten. Dafür gab’s in der Kategorie „Internetphänomen“ den Webby Award 2013. Heutzutage hat Grumpy Cat einen eigenen Manager sowie einen Content-Beauftragten, der die Social-Media-Kanäle auf Youtube, Twitter und Facebook pflegt. Es gibt einen Fernsehfilm („Grumpy cat’s worst christmas ever“) sowie zwei Bücher über den griesgrämigen Haustiger.

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