8. März 2018
Im Gespräch mit Nadja Töpper

Event und Content wachsen immer stärker zusammen – das merken wir auch von Kundenseite. Mit Nadja Töpper, Unternehmenscoach und Co-Moderatorin unseres 4. CONTENT HOUSE SALON, steht Hopp und Frenz fortan eine profilierte Event-Expertin mit Rat und Tat zur Seite. Wir haben mit ihr über Events als Content-Quelle gesprochen

Du hast 20 Jahre Berufserfahrung im Eventmanagement – was macht für dich ein gelungenes Event aus?

Ein gelungenes Event wird aus einer Marke heraus entwickelt und spricht vor Ort alle fünf Sinne des Gastes an. Man macht die Marke damit erlebbar, wie man es über andere analoge oder digitale Kanäle nicht erreicht. Ziel muss es immer sein, dass der Kunde ein tiefes Erlebnis mit dem Gastgeber, dem Produkt oder eben mit der Marke verbindet. Sonst heißt es: Die Organisation war gut, das Essen war lecker, die Leute waren nett – aber wer war nochmal der Absender? Und ich bin der Meinung, dass gute Veranstaltungen nicht nur extern, sondern auch intern einen Mehrwert bringen sollten.

Auf welches Event, das du organisiert hast, bist du besonders stolz?

Ich war über drei Jahre hauptverantwortlich für den Henri-Nannen-Preis. Das war eine große Ehre und hat mir viel Spaß gemacht. Ich fand den Inhalt schon damals wichtig und finde Qualitätsjournalismus heute – in Zeiten von Fake News und dem Überangebot an Informationen – wichtiger denn je. Wir durften damals auch sehr aus den Vollen schöpfen und haben etwas sehr Ganzheitliches für die Gäste entwickelt. Immer aus dem Thema, aus dem Journalismus heraus.

In unserer täglichen Arbeit bei Hopp und Frenz geht es ja auch um Inhalte. Das Motto unserer Salons ist: Contact is Content. Wie kann man Events als Content-Quelle nutzen?

Events lassen sich hervorragend als Content-Quelle nutzen. Die Voraussetzung dafür ist, dass dieser Part von Anfang an mitgedacht und mitgeplant wird. So kann man vorher, währenddessen und nachher Content gewinnen und verbreiten. Wenn man hier die Kommunikationsabteilung oder auch einen externen Dienstleister von Beginn an miteinbezieht, kann man den maximalen Mehrwert herausholen. So kann auch eine Veranstaltung, die vor Ort vielleicht nur für 50 Personen ausgerichtet ist, über andere Kanäle ein viel größeres Publikum erreichen. Und nochmals: Das gilt auch für Content für die eigenen Mitarbeiter.

Hat sich die Planung von Events dahingehend verändert, dass das Generieren von Content immer wichtiger wird?

Das hat sich auf jeden Fall geändert, weil mit der Digitalisierung und vor allem mit Social Media die Möglichkeiten ganz andere geworden sind. Diese zielgenaue Ansprache, die heute über die sozialen Medien möglich ist, hatte man früher gar nicht. Früher gab es vielleicht ein Mailing. Und vor allem hat man früher die Inhalte nicht in dieser Art mitgeplant, sondern sie sich eher nach dem Event angeschaut und dann überlegt, wie man sie kommunizieren kann.

Wie gehst du neue Projekte an – und was inspiriert dich dabei?

Eventmanagement hat mir immer viel Spaß gemacht, trotzdem bin ich seit zwei Jahren nicht mehr in dieser Art im Eventmarketing unterwegs. Ich arbeite inzwischen als Organisationsberaterin, weil ich meine Erfahrungen, mein Wissen, mein Leiden, meine Erfolge auch gerne teile. Hier bin ich jetzt vor allem im Bereich agiles Arbeiten mit Trainings und Beratung unterwegs. Inspiration spielt aber immer noch eine große Rolle. Ich kann nur raten: Ganz oft rausgehen! Ins Kino, ins Theater, sich Bands anschauen. Bücher lesen, Zeitschriften lesen. Reisen. Reden, kommunizieren und immer wieder neue Leute treffen. Sich auch mal auf Ungewohntes einlassen. So erlebt man auch mal wieder eine Überraschung, die den eigenen Horizont erweitert. Also: Mit offenem Geist durch die Welt gehen. Viele Fragen stellen. Da bekommt man tolle Antworten.

Über Nadja Töpper
Nach Stationen in diversen Eventmarketing-Agenturen war Nadja Töpper 13 Jahre bei Gruner+Jahr auf Verlagsseite tätig und dort zuletzt für den Henri-Nannen-Preis hauptverantwortlich. Seit zwei Jahren ist sie selbstständig als Beraterin, Trainerin und Moderatorin. In der Organisationsberatung legt sie ihren Schwerpunkt auf „Führung“ und „Agiles Arbeiten“. Zu ihren Kunden gehören das Thalia Theater, die Kulturstiftung des Bundes/Bauhaus 100 sowie die Agenturen STURM UND DRANG und Serviceplan. toepper-consulting.com >>

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