„Integrated Industry: Connect & Collaborate“ lautete das Motto der Hannover Messe 2018. Über 200.000 Interessierte besuchten die weltgrößte Industriemesse, auf der auch einige unserer Kunden vertreten waren. Ein paar Eindrücke.
Text + Fotos: Heinz-Jürgen Köhler
Die vollvernetzte Dampfmaschine
Die Industrien 1.0 bis 4.0 in einem Modell präsentierte T-Systems: Eine Dampfmaschine, vollvernetzt und für die Anomalienanalyse mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. Der HuF-Kunde stellte diverse IT-Lösungen für die Industrie vor. Ein großes Thema: Blockchain. Bei Prozessen, an denen viele Player beteiligt sind, ist diese dezentrale Datenspeicherung auch im Interesse der Sicherheit sinnvoll
Macht Erfolg träge?
Wie sollen wir denn unseren Betrieb digitalisieren? Wir haben doch volle Auftragsbücher. – Mit solchen Aussagen bekommt es Prof. Stefan Wrobel (2.v.r.) vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS immer wieder zu tun. Wie kann man Unternehmen die Dringlichkeit vermitteln, ihre Prozesse zu digitalisieren? Diese Frage beschäftigt auch uns immer wieder. Zur Beantwortung arbeiten wir gerne mit den Experten der Fraunhofer-Institute zusammen
Du noch viel erklären musst
Einen populären Weg, die Faszination der Digitalisierung zu zeigen hat der taiwanesische Antriebstechnik-Hersteller HIWIN gefunden. Seine Leuchtschwert-schwingenden Roboter waren einer der Hingucker der #HM18. Die Fotos davon sind wohl in so manche WhatsApp-Familiengruppe gewandert. (Papa, was machst Du denn auf dieser Hannover Messe?)
Is it a bird? Is it a plane?
Spektakulär sind immer die bionischen Entwicklungen des Automatisierungsspezialisten Festo. In diesem Jahr präsentierten die Baden-Württemberger einen mechanischen Flughund. Nur mithilfe seiner Flügel erhebt sich das 500 Gramm schwere Fluggerät über die Köpfe zahlreichender Staunender aus aller Welt
Was das Kerosin im Triebwerk macht
Wie verteilt sich Flugzeugbenzin, wenn es in Turbinen eingespritzt wird? Und wie verändert sich dieses Verhalten, wenn das Flugzeug bei -40 Grad auf 1000 Meter Höhe unterwegs ist? Diese Fragen kann jetzt das Karlsruher Institut für Technologie mit einer Simulation beantworten. Bisher war das nur in aufwendigen und teuren Versuchen möglich
Lager, mannlos
Der elektrisch angetriebene Gabelstapler scannt mit Sensoren und Kameras die Umgebung. Wer rot auf dem Screen eingefärbt ist, ist zu nah dran (wie Köhler, rechts). Außerdem sind die Pakete der Sendungen mit Sendern ausgestattet. So kann das Lager mannlos betrieben werden. Autonomes Fahren auf öffentlichen Straßen ist deutlich anspruchsvoller, so Autozulieferer ZF. Im begrenzten und überschaubaren Raum eines Lagers ist das viel einfacher
Faszination 3D-Druck
Eine Lasersinteranlage, die Objekte aus Kunststoffpulver druckt, haben wir auf einer Recherchereise schon in Aktion gesehen. Doch die sogenannte Sterelithographie (SLA) von formlabs ist noch spektakulärer. Der Druckstoff, flüssiges Harz, ist in einem kleinen Becken. Das entstehende Werkstück wird eingetaucht, ein Laser fährt die Konturen ab, und durch Polymerisation wird das Harz an den gewünschten Stellen fest und das Werkstück wächst. Ein faszinierend anzusehender Prozess und gleichzeitig ein Symbolbild für den Siegeszug additiver Fertigungstechnik. Eingesetzt werden solche 3D-Drucker unter anderem im zahnmedizinischen Bereich, für die Fertigung von Beißschienen und Bohrschablonen. Und zwar erfolgreich: In der Europazentrale von formlabs in Berlin wurde die Mannschaft von 30 auf 110 Mitarbeiter aufgestockt, erklärt DACH-Manager Markus Mager.