Das Corona-Virus macht es uns weiterhin nicht leicht mit den Terminen. Aber wir hätten ein paar Tipps mit demselben therapeutischen Ansatz
Dali-Freud. Eine Obsession
Wien, Unteres Belvedere, Orangerie
bis 29.05.22
Surreal! Vorstellung neuer Wirklichkeiten
Sigmund Freud-Museum in Wien
5. Mai bis 16. Oktober 2022
Dass die Traumdeutung Sigmund Freuds und die surrealen Bilder Dalis irgendwie zusammenhängen, hat man sich vielleicht schon immer gedacht. Die beiden Ausstellungen liefern Hinweise, dass zwischen den beiden Jahrhundert-Genies wirklich was lief … und damit guten Stoff fürs Plaudern am Maispaziergang durchs alte Wien.
Salvador Dalí, Bildnis Sigmund Freud (1938)
I’m Still Here Mockumentary von Casey Affleck, USA, 2010. Mit Joaquin Phoenix, P. Diddy, David Letterman
Im Herbst 2018 verkündet Phoenix als Schauspieler aufhören zu wollen, um als Hip Hopper Fuß zu fassen. Das gelingt natürlich nicht. Wahnwitziges, schamloses, tolles, zunächst unglaublich „echt“ wirkendes Porträt eines sehr öffentlichen Niedergangs – und dann ist doch alles nur gespielt und Phoenix ein paar Jahre später mit „Joker“ der größte Schauspieler der Welt. Mockumentary!
Aus unseren Feuern
Buch von Domenico Müllensiefen, Kanon Verlag, Berlin, 2022
Wie geil böse wir waren! Es ist das Frühjahr der Ostjugend-Romane. Sowas kann auch gehörig schiefgehen. Nicht so im Fall des Leipziger Autoren Domenico Müllensiefen, der den Nuller- oder Baseballschlägerjahren was anderes abgewinnt als einen Gewaltporno mit Glatze. Die ehemalige Schulschönheit Mandy soll es „nach drüben schaffen“. Nachdem sich in Bayern alle über ihren Dialekt lustig machen, kommt sie wie ein geprügelter Hund nach Leipzig zurück. „Es lag daran, daß Mandy, egal wo sie war, überall sich fremd fühlte“, schreibt Müllensiefen. Der schönste, seltsamste Roman des Nachwendebuchfühlings.
The Skai Report
Newsletter von Hollow Skai
Der Popjournalist Hollow Skai veröffentlichte seine Examensarbeit zum Thema Punk im Sounds-Verlag, war Gründer des Punk Labels „No Fun“ und des Magazins „Nebelspalter“ und Kulturredakteur des „Stern“. Heute ist er Hannibal Lektor des Hannibal-Verlags – und hat sich aufs Altenteil in das niedersächische Dorf Arpken zurückgezogen. Der Newsletter den er da macht, handelt „Von Ehre ohne Ruhm, von Grösse ohne Glanz, von Würde ohne Sold“ (Untertitel) und stellt monatlich (!) gnadenlos lustig die Frage: Sind wir nicht alle ein bisschen Provinz (oder sehr)? Sofort bestellen!
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