16. August 2019
„Wir sind keine Content-Legebatterie“

In eigener Sache: HuF-Volontärin Julia Rupf spricht mit HuF-Chefredakteur und -Geschäftsführer Michael Hopp über räumliche und sonstige Veränderungen 

Hopp und Frenz zieht von der Fettstraße ins grüne Lokstedt. Wann ist der Umzug geplant? Und wird es größere Veränderungen in der Agentur geben? 

Wir ziehen am 1. September in unsere neuen Räume, und wir wollen diesen Umzug verbinden mit einem leicht veränderten Auftritt auf dem Markt. Wir wollen unsere Ressourcen auf unser eigentliches Kernthema „Content“ konzentrieren. Wir bieten Content Marketing an, in Zukunft mit einer Betonung auf das Wörtchen „Content“, weil das im Prinzip das ist, was wir am besten können. Wir haben eine hohe Expertise in bestimmten Bereichen und darauf bauen wir. Labortechnik, Schleif- und Werkzeugmaschinen, Infrastruktur und Logistik – das schreckt uns alles nicht. Die Kompetenz „Neue Mobilität“, die vor allem bei unserer Zusammenarbeit mit der Messe Frankfurt zum Tragen kommt, werden wir noch breiter einsetzen.

Was hat Hopp und Frenz dazu bewegt, die Räumlichkeiten in der Schanze zu verlassen?

Den Ausschlag hat gegeben, dass hier in der Fettstraße die Miete einfach zu hoch geworden ist. Das Geld wollen wir lieber in Mitarbeiter und Projekte investieren, bei aller Liebe zu der Gegend hier. Wir sind sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung mit unseren großen Bestandskunden Sysmex, Messe Frankfurt, T-Systems und Hoffmann und Campe X. Auch mit IR-One haben wir spannende Projekte. In Zukunft wollen wir stärker zwischen Premium Content und Social Media Content unterscheiden – und entsprechende Formate entwickeln, die das deutlich machen. Da haben wir einiges in der Mache.

Was versteht ihr genau unter Premium Content und Social Media Content? 

Unter Premium Content verstehen wir journalistisch erstellten, mit genauer Recherche und damit bestimmten Aufwänden verbundenen, seriösen Qualitäts-Content, wie er bei großen Unternehmen auch gefragt ist. Dieser Content ist als Geschäftsmodell leider immer noch stark an das Medium Print gebunden, für Online-Content wird oft weniger eingesetzt. Und echter Social Media Content ist noch mal was anderes. Verdienen kann man damit nur, wenn man ihn in großen Mengen herstellt und Skaleneffekte nutzt. Das sind die Content-Legebatterien, die wir auch in Hamburg haben. Der Bereich wird aber zunehmend von Künstlicher Intelligenz abgedeckt. Für ein einfaches Corporate Video braucht man heute keinen Redakteur mehr. Das ist für uns kein Zukunftsmodell. 

Was wird sich in den neuen Räumlichkeiten verändern und welche Chancen bieten sie? 

Die bestehenden Stammkunden betreuen wir auf allen Ebenen in gewohnter Verlässlichkeit weiter, in unveränderter Aufstellung. Neue Projekte wollen wir aber mit einer neuen Haltung angehen. Wir haben im Herbst, darüber darf ich noch nicht sprechen, ein großes Projekt einer rein digitalen Content Plattform, auf das wir uns sehr freuen. Und wir werden schon bei diesem Projekt mit einer entsprechend großen und international aufgestellten, digitalen Content-Partneragentur antreten. Das ist so ein bisschen das, was neu ist. Wir haben bisher versucht, alle Leistungen aus einer Hand anzubieten, und wir werden in Zukunft eher in die Richtung von Agenturpartnerschaften gehen, um die einzelnen Bereiche abzudecken. Ich denke da vor allem an den digitalen Vertrieb des Content.

Bisher haben die Events Blattkritik Salon und Content House Salon in den Räumlichkeiten der Fettstraße stattgefunden. Wird es die Veranstaltungen in Zukunft weiterhin geben? 

Keine Frage, die Events sind unser Markenzeichen. Wir werden uns wechselnde Locations suchen, die mit der jeweiligen Branche oder mit dem jeweiligen Thema zu tun haben. Auch in diesem Jahr werden wir noch einen Event mit anbieten und zwar zu dem schon angekündigten Thema über die Hassliebe zwischen Journalismus und Content Marketing. Mit einem sehr prominenten Gast, dem Superstar unserer Branche sozusagen.

Hopp und Frenz Content House wurde im Frühjahr 2009 von Michael Hopp und Elisabeth Frenz gegründet. Elisabeth Frenz hat sich inzwischen zurückgezogen, um sich auf die Reisebuch-Reihe „Wochenender“ zu konzentrieren, die im Frenz-Verlag erscheint. 

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