18. Dezember 2018
Gib uns 38.000 Stunden deines Lebens

Wir kennen die Zukunft des Content Marketing. Sie lautet: Content für autonom fahrende Autos. Also für innen drin, von Mail und Social Media bis Entertainment aller Art und Augmented Reality auf den Fensterscheiben. Navigation erübrigt sich ja, ha. Damit man was zu tun hat, wenn man nichts mehr zu tun hat. Es werden ja viele tausend Stunden Lebenszeit „frei“, wenn man im Auto sitzt, und nicht mehr auf den Verkehr achten muss

Text: Michael Hopp

„38.000 Stunden unseres Lebens verbringen wir im Auto“, rechnete vor kurzem VW-Digitalchef Johann Jungwirth beim „Mobility Circle“ in Hamburg vor. „J.J.“, wie sich Jungwirth von seinen Fans rufen bzw. schreiben lässt („Wenn Ihr noch Fragen habt, schreibt mir einfach eine Mail“, beschließt er seinen Auftritt, „unter J.J.et.VW.dot.com.“), hat bei Apple gelernt, das ist unübersehbar. „Jetzt können wir die Zeit nutzen!“, rief der Zauberlehrling aus dem Silicon Valley in den Saal und eröffnete den neuen Wettbewerb. Auf den „Layern“, mit denen VW die Wertschöpfung beim Autonomen Fahren darstellt, also wo verdient werden kann, liegt Content auf Platz 5. Ein wertvoller Rohstoff, wie Daten.
Da wäre die „werbebasierte Fahrt“, die J.J. schon in der VW-Roadmap zum automatisierten Fahren vorgestellt hat: „Wir können uns auch teils werbebasierte Fahrten vorstellen, etwa wenn Kund*innen Lebensmittel kaufen wollen.“ Auf der Fahrt nach Hause kann etwa die Nachricht kommen, ob man einen Abstecher zu Edeka machen will, dafür ist die Fahrt dahin kostenlos.

Die neue Goldader

„Wenn die Fahrt angenommen wurde“, beschreibt J.J. einen Test in der selbstfahrenden VW-Studie Sedric (Selfdriving Car, got it?), „haben wir dann auch Werbung auf Bildschirmen eingespielt. Wir haben über 60 Services entwickelt und mit den Menschen durchgespielt. Und das treiben wir jetzt weiter, um bis 2021 das Produkt und seine Dienstleistungen ideal zu entwickeln.“ 2021 ist das Jahr, in dem das Unternehmen erste autonome VWs herumfahren lassen will.
Sicher sind in dem Umfeld super wertschöpfende Content-Jobs mit drin. Mit immer mehr Kanälen und der jetzt neuen Goldader, der Zeit- und Aufmerksamkeits-Ressource, die mit dem autonomen Fahren entsteht, viel Zeit jeden Tag, in der der Mensch informiert, unterhalten, abgelenkt sein will, steigt die Gier nach Content noch weiter. Ohne Künstliche Intelligenz gar nicht zu befriedigen. KI, Mobilität und Kommunikation werden ohnehin eins, denn ohne entsprechende Apps und zugehörige Contents kann man schon heute nicht mal mehr aufs Fahrrad steigen. Warum auch. Alles was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert, das ist das neue Gesetz der Evolution. Nenne es gnadenlos, es wird dem Gesetz egal sein.

Passend dazu, unser erster CONTENT HOUSE SALON im neuen Jahr „Gib kW, ich will Spaß – Neue Kommunikation für neue Mobilität in Hamburg“, am Montag, 4. Februar bei uns in der Fetttraße. Jetzt anmelden bei Svenja Martens per Mail an: sim@hoppundfrenz.de

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