21. November 2019
„Die Content House Salons sind unsere Seele”

HuF-Chef Michael Hopp über die Zukunft der angesehenen Event-Reihen „Blattkritik Salon” und „Content House Salon” und die kommende Veranstaltung am 23. März 2020

Interview: Heinz-Jürgen Köhler

Mit dem Umzug von HuF von der hippen und hübschen Fettstraße ins doch eher biedere Lokstedt ist es ruhig geworden um die HuF-Events, die doch ein Markenzeichen sind für die Agentur. Wie soll es weitergehen?

Michael Hopp: Erst vorgestern traf ich auf einer Veranstaltung im Textem-Verlag einen sympathischen jungen Mann, der mich verstört fragte, ob er vom HuF-Event-Verteiler geflogen sei. Ich konnte ihn beruhigen, nein, es haben seit der „Spiegel“-Blattkritik zu unserem zehnjährigen Jubiläum keine Events stattgefunden. Stattdessen machen andere schamlos unser Format nach.

Das wirkt beleidigt …

Gar nicht. Es macht mich eher stolz. Ich werde auch von anderen Kolleg*innen beschworen, die Events fortzuführen, sie seien anerkannte und etablierte Formate, die nun fehlen. Allein schon wegen der guten, selbstgeschmierten Schnitten. Und der Grablichter am Stiegenaufgang. Was soll man jetzt am Montagabend machen? Für uns boten die beiden Reihen auch die Gelegenheit, uns über unsere Tagesarbeit hinaus darzustellen und Kontakte zu knüpfen. Irgendwie waren sie unsere Seele, das was uns ausmacht.

Waren oder sind?

Die Fettstraße haben wir nun mal nicht mehr – und sie war sicher eine besonders schöne Location, die auch viel beigetragen hat zum Erfolg unserer Veranstaltungen. Manchmal frage ich mich, ob das überhaupt woanders funktioniert. Würden die Leute auch hier nach Lokstedt kommen? U2 Hagendeel, ein Halt hinter Hagenbeck, eigentlich nur vier Stationen ab Christuskirche. Also keine Weltreise. Aber man muss sich natürlich aufraffen.

Ich dachte, Du hättest jetzt eine Lösung?

Ja, habe ich. Es ist erstmal ein Testballon. Wir haben ein paar hundert Meter vom neuen Content House eine schöne Location gefunden. frein ist ein Zentrum für Kunst, Handwerk, Kommunikation und Design. Coole, engagierte Leute, die schon den Spirit eines neuen, offenen, urbanen Lokstedt leben. Da möchte ich gern was machen. Die Location ist toll, wenn auch ganz anders als die Fettstraße.

Und das Konzept bleibt gleich?

Nein, wir möchten den Event auch nutzen, hier in Lokstedt mal richtig anzukommen. Es hat keinen Sinn, am Oddernskamp so zu tun, als säßen wir auf der Schanze. Ein paar Leute werden uns sicher auch aus der Stadt nachfahren. Aber vor allem setze ich auf das unmittelbare Umfeld hier. Der Stadtteil wird gerade massiv gentrifiziert, mit zwei, drei großen Neubaukomplexen. Da wollen wir ein bisschen Einfluss nehmen und gucken, wie man mit Kommunikation in solchen Prozessen Teilhabe organisieren kann. So ähnlich wie die Planbude auf St. Pauli. Das ist mal so ein Gedanke, den wir vorstellen wollen beim ersten Event. Und wir werden ja sehen, wie das Interesse ist.

Aber das ist doch was anderes als die bisherigen Events?

Wir werden den Spirit vom „Content House Salon“ – der Event soll ja auch so heißen – insofern beibehalten, als hier ja auch verschiedenen Projekte und Ausrichtungen präsentiert werden sollen. Und klar geht es dann auch um Content. Die Blattkritik dagegen hat sich etwas überlebt, finde ich. Printmedien verlieren so schnell an Relevanz, dass sich die Kritik damit auch etwas erübrigt. Eigentlich kann man ja nur mehr loben, weil man froh ist, dass es sie überhaupt noch gibt.

Content House Salon zu Gast bei frein

Der Lokstedt-Code. Welche Kommunikation braucht der Stadtteil?“

Montag, 23. März 2020, 19 Uhr

Moderation: Malis Pruns (frein), Michael Hopp

Gäste (angefragt): Vertreter*innen von Bürgerhaus Lokstedt, Herzliches Lokstedt, Café „Why Not“, Kommunikation Tibarg Center, Arbeitsgemeinschaft Tibarg, Quartiersmanagement Tibarg , Planbude St. Pauli, L úrbaniste, c´moi! – Stadtteilinfo Neue Esso-Häuser, Eimsbütteler Nachrichten, Hamburger Abendblatt, DIE ZEIT…

Was macht frein? Wer steckt dahinter?
freinart.de

Early-Bird-Reservierungen an: info[at]hoppundfrenz[punkt]de

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